Reisen

schaut mal, find ich ganz interessant:



Eine (kleine) Geschichte des Reisens

 

 

Was ist das eigentlich “Reisen”?

Zunächst mal garnicht so einfach zu beantworten wenn man drüber nachdenkt. Tatsächlich scheint das Reisen auszumachen, dass man sich von seinem gewöhnlichen Aufenthaltsort fortbewegt , sich woanders aufhält und im Normalfall irgendwann zum Ausgangspunkt zurückkehrt (sonst ist es ja ein Umzug).
Die beim Reisen eingesetzten Fortbewegungsmittel haben sich im Laufe der Zeit deutlich verändert, von zu Fuß über Pferde, Kutschen, Fahrrädern, Schiffe und Zug bis hin zu Autos, Flugzeugen und Raumschiffen (die Reise zum Mond). Dabei spielten die eigenen Füße vom Anfang der Geschichte bis Heute durchgängig eine wichtige Rolle. Die Aufenthaltsorte auf den Reisen haben sich hingegen nicht so dramatisch gewandelt, angefangen vom Zelt über Herbergen bis hin zu Hotels finden sich diese in ähnlichen Formen bereits in der früheren Geschichte des Reisens. Obwohl Wohnmobile eine recht neue Unterkunftsform darstellen, gibt es sicher gewisse Parallelen zu den Kutschen und Ochsenkarren auf den die Reisenden bereits früher ihr gesamtes Gut für lange Reisen mitnahmen.


Warum Reisen wir?

Die Grundlage für die ersten Reisen bildete wohl der Glaube, denn vermutlich waren Pilgerreisen und Wallfahrten in der Antike die ersten wirklichen Reisen. Wie bis heute bei richtigen Wallfahrten üblich wurden diese vor allem zu Fuß unternommen. Die dabei erzielte Reisegeschwindigkeit betrug in der Regel heute atemberaubende 25-30km pro Tag – ohne die heutigen Möglichkeiten zur weiteren Beschleunigung.
Die Gründe fürs Reisen wurden mit der Zeit vielfältiger, vor allem Geschäftsreisen gewannen bereits in der Antike an Bedeutung. Die nicht arbeitende Oberschicht der Griechen und Römer unternahm jedoch auch erste Bildungs-, Kultur- und vermutlich sogar Urlaubsreisen bzw. Erholungsreisen.
Aufgrund ihres Expansionsdrangs starteten sie außerdem bereits erste Entdeckungsreisen. Eingeläutet vielleicht durch die Wikinger (die Amerika wohl zum ersten Mal entdeckten) unternahmen die Europäer im Mittelalter zahlreiche weitere Entdeckungsreisen vor allem zur See – sie entdeckten nochmal Indien (dann doch Amerika genannt) und erkundeten große Teile der oft noch weißen Erdscheibe und später dann Erdkugel,  z.B. in Afrika und Südamerika. Der Reisehintergrund war manchmal Neugierde, Entdeckertum oder wissenschaftlicher Natur, oft aber auch mit wirtschaftlichen Hintergedanken – irgendwie musste ja auch schon damals fürs Reisen bezahlt werden.
Berühmte Beispiele dieser Art geschäftsreisender Entdecker gibt es eine Menge wie z.B. Christoph Kolumbus und Francis Drake. In ihre großen Leistungen mischt sich ein fader Beigeschmack, denn dass sie sich nicht immer nur mit Ruhm bekleckerten lässt sich leider in recht vielfältiger Weise in der Geschichte beobachten (Stichworte: Versklavung der Indianer, Sklavenhandel, Wikinger, Spanier in Südamerika…). Zum Glück gibt es ja aber auch ein paar leuchtendere Beispiele für Reisende wie z.B. Marco Polo (naja, auch irgendwie Handelsreisender). Vor allem aber die im Zeichen der Aufklärung stehenden tatsächlichen Forschungsreisenden wie Charles Darwin und Alexander von Humboldt haben mit ihrer Motivation und Art zu Reisen, ihrer Offenheit und Neugier ganz neue Maßstäbe für Reisende gesetzt. Eine ihrer größten Leistungen besteht meines Erachtens nach in der Toleranz, Offenheit und Überwindung der Meinung von der eigenen Überlegenheit gegenüber anderen Menschen, Kulturen und Lebensweisen. Denn gerade diese Einstellung bildete und bildet oft bis heute die Grundlage für vielfältige Unterdrückung und Diskriminierung in vielen Teilen der Welt.


Wie und warum Reisen wir heute?

Im Laufe der Geschichte gab es also sehr verschiedene Motivationen fürs Reisen. Entdeckungsreisen haben sicher an Bedeutung verloren, dazu fehlen heutzutage die weißen Flecken auf der Erdkugel. Geschäftsreisen haben sich gewandelt, sind aber trotzdem weit verbreitet – Geld war schon immer ein guter Leistungsantrieb. Pilgerreisen sind sicher seltener und unwichtiger geworden, hängen aber vor allem vom Grad der vorhandenen Religiosität ab.
Wenn wir vom Reisen sprechen verstehen wir darunter heute sicher vor allem Urlaubsreisen und Erholungsreisen sowie  Bildungs-, Studien- und Kulturreisen . Wie diese Reisearten bereits aufzeigen gibt es hier zahlreiche, unterschiedliche Motivationen zu Reisen.  Offensichtlich suchen viele Menschen Erholung vom Arbeitsleben, dem täglichen Stress und Umfeld, manche finden diese am Strand, andere eher in den Bergen. Darüber hinaus reisen viele Menschen auch aus Interesse an fremden Kulturen und Ländern  sowie Weiterbildung.
Weitere wichtige Reisemotivationen vor allem bei den jüngeren Leuten sind die Selbstfindung, Abenteuerlust sowie bei geselligen Menschen die sozialen Erlebnisse sowie Gruppenerlebnisse. Häufig anzutreffen sind auch Reisende mit dem Ziel der Selbstverwirklichung - diese trifft man insbesondere an entlegeneren Orten denn sie schätzen vor allem “untouristische Orte” und bewegen sich abseits “ausgetretener Pfade”. Ich muss zugeben das passt neben der Erholung und Abenteuerlust glaub auch sehr gut auf mich… wie auch vermutlich auf viele der “richtigen” Backpacker und Fahrradtourer. Zu guter Letzt sollten wir natürlich nicht die Sportler, Adrenalin- und Aktionsjunkies vergessen – diese unternehmen sehr gerne Sportreisen, Abenteuerreisen oder Trampen sich durch die Welt.
Die verschiedenen Reisearten und Motivationen schließen sich dabei nicht gegenseitig aus, denn mitunter wechseln sich verschiedene im Laufe der Zeit ab. Während des Jahres macht man zum Beispiel kürzere Kulturreisen z.B. in Form von Städtereisen und dann einen längeren Erholungsurlaub im Sommer – bei mehr Zeit vielleicht per Rucksack, bei weniger Zeit dann eher mit Unterstützung eines Mietwagens.


Was und wer sind Individualreisende?

Nach dieser kurzen Geschichte und Klärung der Motivationsfrage, möchte ich abschließend nochmal kurz über die Individualreise nachdenken. Klar ist denke ich, dass Individualreisende all die Menschen sind, die ihre Reise (also Fortbewegungsmittel, Reiseziele und Aufenthaltsorte) selbst planen und oft vor Ort noch recht flexibel arrangieren. Daher verstehe ich neben den Backpackern und Fahrradtourern auch alle mit Mietwagen, Wohnmobil oder Motorrad Reisenden als Individualreisende. Sogar Städte-, Studien- und Kulturreisen können individuell unternommen werden – wichtig erscheint mir allein die Freiheit in der konkreten Planung und Gestaltung der Reise. Jetzt werden sicher einige ob dieser Vermischung mit den Städtereisenden die Nase rümpfen, aber ich bleib dabei – wer selbst unterwegs ist, Lust am Entdecken und Erleben von Orten und Menschen hat, der kann dies auf viele verschiedene Arten tun – mitunter muss er das sogar. Schließlich kann man während der Schule oder des Studiums wunderbar lange Zeiten zum Reisen nutzen, während man später im Arbeitsleben schon mit 4 Wochen Urlaub am Stück zu den Gesegneten gehört – allein deshalb entstehen unterschiedliche Reisearten.
Unser Ziel bei Lemundo ist es alle zu unterstützen, die die Welt selbst entdecken – egal auf welche Art – wir möchten dir zu interessanten, aufregenden und überraschenden Erlebnissen und Erfahrungen auf deinen Reisen verhelfen!



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen